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Wunderwelt: Elektro-Pop mit Frauen-Power
Es ging also alles sehr schnell, aber das war für Wunderwelt nie ein Problem, denn dass es schnell gehen kann – das wussten die vier schon vorher. Die Story startete mit einer Band, die sich gerade aufgelöst hatte. Phillipp Sander und Klaus Hirdina empfanden das Ende ihrer alten Gruppe aber als gar nicht schlimm, sie hatten eh Bock, unkonventionellere und elektronischere Musik zu machen. Sängerin wäre wichtig. Von früher erinnerte sich Philipp an seine ehemalige Mitschülerin Melissa Rohrer, er hatte sie in der Aula in einem Musical gesehen.
Kurz danach sitzt sie mit den beiden Jungs zusammen, ohne einen blassen Schimmer davon zu haben, was diese von ihr als Sängerin wollten. Also legte sie los: spontan, mit direkter Ansprache.
Der erste Gig war gleich ein Bandwettbewerb, warum Zeit verschwenden? Wunderwelt gewannen, dann kam Chris Hirdina in Spiel, Klaus’ Bruder: DJ und Synthie-Meister. Seit er dabei ist, klingt die Band noch elektronischer: Wenn die Keyboards kratzen und der Rhythmus beißt, dann ist die sensationelle Stimme von Melissa gefordert, dann knöpft sich die Sängerin das Mikro vor, als stecke darin einer dieser Gestalten, die meinen, sie müssten ihr nachts ins Gewissen reden.
Nix da mit Monogamie und hoher Moral, da kann man sich gerne später mal drüber unterhalten, aber jetzt nicht, denn: „Mein Ego braucht nun mal Platz.“ Hier und Jetzt. In dieser Nacht.
„Freiheit = Gold (Hey Boy!)“ heißt die erste Single der Band Wunderwelt, es gibt dazu einen Clip, er erinnert an ein Heimvideo aus den 80ern, auch die Musik besitzt den Sound dieser Dekade: Das ist Pop. Das ist elektronisch. Das ist Punk, weil Melissa den Bedenkenträgern eins auf die Mütze gibt und zur Feier des Tages einen großen Schluck aus der Pulle nimmt. Dann kommt der Deichkind-artige Beat zurück, kreist die Pulle wieder. Die Botschaft lautet: Leg’ dich nicht mit meinem Freiheitsdrang an, diesen Kampf wirst du verlieren.
Wunderwelt haben den Song als einen ihrer Ersten geschrieben, kurzzeitig schon in die Tonne getreten, dann aber zum Glück nochmal ausgekramt und weiter daran gefeilt. Schließlich den Clip eigenhändig gedreht. Dann haben sie ihn ins Netz gestellt. Gewartet. Wenn man das überhaupt Warten nennen darf: Kaum war der Track online, meldeten sich die ersten Interessierten. Und jetzt ist die Band aus Schwabmünchen, einem kleinen Ort irgendwo im Dreieck zwischen München, Augsburg und Ulm, bei Sony Music unter Vertrag.
Am 18.02. spielten Wunderwelt im Rahmen des Basketball-Pokalfinales zwischen ALBA Berlin und dem FC Bayern München in der ratiopharm Arena in Ulm und durften mit ihrer Musik den Fans in der Halle einheizen.
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