Konzerte & Festivals
Rock im Park 2024: Der Freitag
Das Rock im Park Festival 2024 startete für mich ganz entspannt nach dem Bezug des Hotelzimmers. Man wird ja schließlich auch nicht jünger. Mit dem Taxi ging es dann in Richtung Zeppelinfeld und die Vorfreude stieg ins Unermessliche und das Wetter zeigte sich auch von seiner besten Seite. Es ist irgendwie immer wie Heimkommen. Immerhin war es bereits mein 19. Besuch bei Rock im Park.
Auf der Utopia Stage spielten bereits Against The Current, als ich am Gelände ankam. Ein Urteil zum Auftritt der Band erlaube ich mir an dieser Stelle nicht. Dafür habe ich zu wenig mitbekommen.
Im Anschluss lieferten The Interrupters die erhoffte und erwartete Show ab, die ich im 1. Wellenbrecher genießen konnte. Das Publikum hatte auch Bock und somit war die US-amerikanische Ska-Punk-Band um Sängerin Aimée Allen der perfekte Start in mein persönliches Rock im Park Wochenende. Kurz vor Ende ihres Sets verließ ich die Utopia Stage, um zur Mandora Stage zu wechseln. Und hier brachte ich direkt etwas durcheinander.
In freudiger Erwartung von Dogstar mit Keanu Reeves am Bass stand ich also vor der Bühne, als die Band ebendiese betrat. Komisch, dachte ich. Keanu Reeves spielt doch nicht Gitarre und hat auch keine Tattoos. Oder doch? Die Länge der Haare und die allgemeine Statur schien zu passen. Die Sonnenbrille des Gitarristen machte ein finales Urteil zunächst unmöglich. Also Google gefragt: Nein, Keanu Reeves hat keine Tattoos. Mein erster Reflex war dann, meine Begleitung per WhatsApp zu kontaktieren, dass sie nicht kommen brauchen, wenn sie den John Wick Darsteller sehen wollen. Er ist nämlich nicht da.
Nach dem dritten oder vierten Song dann die „Erlösung“. Der Sänger stellt seine Band 311 vor. Puh, Glück gehabt. Da war ich einfach ganz gewaltig im Timetable verrutscht und so dann leider auch die Donots verpasst.
Um 15:50 Uhr war es dann aber endlich soweit und „der Leibhaftige“ Keanu Reeves kam mit seiner Band Dogstar auf die Bühne. Ganz ohne Starallüren. Songtechnisch kannte ich eigentlich nur 2 Lieder aber der Auftritt hat durchaus Laune gemacht. Auch wenn viele Besucher wohl nur schnell ein Foto von Keanu Reeves machen wollten.
Es folgte wieder ein schneller Bühnenwechsel zurück zur bereits sehr stark besuchten Utopia Stage, wo gleich Electric Callboy spielen sollten. Au den Auftritt der Band habe ich mich mit am meisten gefreut. Tja und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Hit um Hit schallte über das Zeppelinfeld und die Menge feierte ausgelassen mit. Nico und Kevin sind einfach die geborenen Entertainer. Die Stimmung war wirklich am Siedepunkt. Mein persönliches Highlight war die gemeinsame Performance von „Ratatata“ mit Babymetal sowie das Acoustic-Set. „I want it that way“ habe ich auf einem Festival auch noch nie aus tausenden grölenden Kehlen gehört.
Beim nächsten Act auf meinem persönlichen Timetable – Pendulum – war ich mit gemischten Gefühlen am Start. Die Band muss eigentlich im Dunkeln spielen. Von daher war ich etwas voreingenommen. Nichtsdestotrotz war die Stimmung ausgelassen und Pendulum haben bewiesen, dass sie auch „im Hellen“ absolut gut abliefern und funktionieren können. Hat mich irgendwie an den Auftritt von The Bloody Beetroots bei Rock im Park 2018.
Von Billy Talent habe ich nur 3 Songs mitgenommen, da ich bei Babymetal wieder vorne im Wellenbrecher sein wollte. Das Zeppelinfeld war ungeheuer voll, was ein toller Anblick war.
Babymetal hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal bei Rock im Park gesehen aber gerade auch der Hype um die gemeinsame Single mit Electric Callboy zogen mich magisch vor die Bühne. Poitiv ist mir die gute Live-Band aufgefallen, die ordentlich Dampf gemacht hat und die ich beim letzten Konzert gar nicht so wahrgenommen hatte. Highlight natürlich auch hier die Performance zu „Ratatata“, bei der es sich Nico und Kevin von Electric Callboy nicht nehmen ließen, auch hier nochmal die Bühne zu entern. Großes Kino.
Nach Babymetal ging es zurück zur Utopia Stage, wo der erste Headliner von Rock im Park 2014, Green Day, auftrat. War es bei Billy Talent schon voll, so war es jetzt zum Bersten voll auf dem Zeppelinfeld.
Billie Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool hatten gleich doppelt Grund zum Feiern: 30 Jahre „Dookie“ und 20 Jahre „American Idiot“. Dementsprechend war die Setlist vollgepackt mit Songs aus den beiden Alben.
Zwischendurch verschlug es mich für einen kurzen Abstecher zur Orbit Stage. Die Halle war ebenfalls zum Brechen voll, spielte doch dort gerade Team Scheiße. Hatte ich vorher gar nicht so auf dem Schirm aber hat Spaß gemacht. Die Band hat mit bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen.
Zurück bei Green Day war die Stimmung nach wie vor grandios. Mein Highlight war, dass sie den Song „Whatsername“ gespielt haben. Zum Abschluss gab es das obligatorische „Good Riddance (Time of Your Life)“, ehe die Menge die Band unter tosendem Applaus verabschiedete.
Für die ersten beiden Songs der Broilers zog es mich dann erneut zur Mandora Stage. Auch hier war es wieder mehr als nur voll. Das und der Umstand, dass der Tag seinen Tribut zollte, veranlasste mich schließlich zur Fahrt ins Hotel.
Was für ein fabelhafter erster Festivaltag.
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