Heute gab I am Soyuz ihr Konzert im „Whales of Iceland“ Museum und wir wollten uns dieses natürlich nicht entgehen lassen. Das Setting von einer kleinen Bühne unter zwei lebensgroßen Wal-Modellen war perfekt gewählt und so begann I am Soyuz ihr halbstündiges Konzert vor knapp 50 Zuhörern. Zwischen ihren Songs erzählte Sie, dass sie Ihre Inspirationen für neue Songs aus den Cafes Stockholms und aus Ihrer Zeit in Rom, wo sie einige Zeit studierte. Durch die besondere Atmosphäre wirkten Ihre Songs noch intensiver und es war ein sehr ruhiger und entspannter Start in den Festival-Tag.
Nach dem Konzert gings auf dem Weg in die Harpa noch ins Bryggian Bistro und Brewery, in dem Valdimar ein Off-Venue-Konzert gab. Valdimar ist eine isländische Indirockband die 2009 als Duo von Valdimar Guðmundsson und Ásgeir Aðalsteinsson gegründet wurde. Der Frontmann, der eine wahnsinnige Präsenz auf der Bühne besitzt unterstützte die Band mit seiner Posaune, welche dem Sound eine gewisse Eigenständigkeit verleiht. Mit einer Stimme die an Eros Ramazotti erinnert macht Valdimar ehrlichen isländischen IndiRock der tanzbar und eingängig ist.
In der Harpa stand dann um 20 Uhr Múm und das Kornos Quartett auf dem Programm. Auch für dieses Konzert brauchte man im Vorfeld spezielle Eintrittskarten, die wir uns am Mittwoch gleich mitbesorgten.
Den Anfang machte Múm, eine isländische Band, die vorwiegend experimentelle Musik spielen. Die 8 Mitglieder wechselten ständig die Instrumente und brachten somit eine unheimliche Vielfalt in Ihren Auftritt. Nach fünf Tracks kam das Kronos Quartett auf die Bühne um dem Publikum eine Auswahl Ihrer Stücke zu präsentieren. Das Quartett welches schon 1973 gegründet wurde spielte unglaublich intensive Stücke in einer Perfektion, die kaum wo anders zu finden ist. Dabei erzeugten sie mit nur drei Violinen und einem Chello eine so ungeheure Klangvielfalt, dass man nur staunend der Virtuosität lauschen konnte. Nach der Pause traten beide Bands zusammen auf und das Kronos Quartett unterstützte Múm bei Ihren Songs. Die Symbiose aus zwei Bands dieser Klasse hatte einen überaus potenzierenden Effekt der das gesamte Konzert auf eine noch Höhere Ebene katapultierte.
Nachdem der Applaus erlosch freuten wir uns auf ein weiteres Highlight des Abends: Kiasmos live in der Harpa.
Aufgrund einer Terminverschiebung spielte das Minimal-Techno Projekt von Ólafur Arnalds und Janus Rasmussen vor Santigold schon um 23:50 Uhr. Die Beiden fesselten vom ersten Ton an das komplette Publikum und beeindruckten mit einer absolut durchchoreographierten Lasershow. Die von Kiasmos bekannten Visuals im Hintergrund spielten natürlich auch wieder eine tragende Rolle im Gesamtkonzept. Kiasmos gelingt es immer wieder, eine so große Spannung aufzubauen, die sich dann zur Hälfte des Tracks in purer Energie entlädt. Über eine Stunde heizten die beiden Musiker dem Publikum ein und wir sind durchgeschwitzt und glücklich vom Tanzen aus der Harpa in die Isländische Nacht gefallen.
Das war ein wundervoller Abschluss des Festivals. Morgen werden noch ein paar Off-Venues in den verschiedensten Bars besucht bevor es wieder heißt „Bye Bye Island“. Es war ein großartiges Festival mit tollen und beeindruckenden Bands und ein absolutes Muss für jeden Musikfan, der sich Abseits des Mainstreams zu Hause fühlt. Danke Iceland Airwaves Festival 2016 für eine verdammt gute Zeit! Bis zum nächsten Mal 🙂
Immer auf der Suche nach guter Musik, regelmäßig auf Konzerten und Festivals unterwegs, meist gut gelaunt und immer ein Lied auf den Lippen oder im Kopf.Schreibt mir gerne eine Mail. Freue mich über Lob, Kritik und viel neue Musik.