Artists & Bands
Hell is for Heroes kratzen am Sockel von Refused


Zugegeben, die Hürden, um Refused vom Sockel zu stoßen, sind enorm hoch. Aber die Briten Hell Is For Heroes könnten sie nehmen. In einem Pub in Shepards Bush (London) treffen im Herbst 2000 ein paar Brüder im Geiste aufeinander und fachsimpeln über geschätzte und gehasste Bands, über Vergangenheit und Zukunft und auch über eigene politische Ansichten. Aus den Diskussionswütigen formt sich im September 2000 die Postcore-Band Hell Is For Heroes.
Auf die ersten Proben folgt im Januar 2001 der erste von unzähligen Auftritten. Die Qualitäten als arschkickende Liveband sprechen sich in der Szene herum und prägen sich ins kollektive Gedächtnis ein. Auf die erste Eigenvertrieb-EP im März folgt nur vier Monate später der erste Plattenvertrag.
Januar 2002 gehen Hell is for Heroes zusammen mit den Schweden Pelle Henricsson und Eskil Lövström (Refused, Poisen The Well) ins Studio. Das erste Album „The Neon Handshake“ veröffentlichten die fünf Musiker im Februar des nächsten Jahres. Auch wenn der NME oder Guardian nicht zwingend einen Teil der Zielgruppe darstellen, schallen aus eben dieser Richtung Worte des Lobes entgegen, auch die Top 20 sind vor dem Album nicht gefeit.
Zurücklehnen bleibt für Justin Schlosberg (Gesang), William McGonagle (Gitarre), Tom O’Donoghue (Gitarre), James Findlay (Bass) und Joe Birch (Schlagzeug) aber weiterhin ein Fremdwort. Tour folgt auf Tour. Mit jedem Auftritt wächst die Zahl der Fans weiter an. Die Plattenfirma nimmt davon weniger Notiz, und so zeichnet sich ab, dass die Gruppe den zweiten Longplayer in Eigenregie schultern muss. Die Wahl der Produzenten fällt erneut auf Pelle und Eskil.
In den legendären schwedischen TonTeknik-Studios entsteht „Transmit Disrupt“, das in England im März 2005 auf dem eigenen Label erscheint. Das schwedische Label Burning Heart Records sichert sich kurz darauf die Dienste für den weltweiten Vertrieb des Albums von Hell is for Heroes. Natürlich folgt auf die Veröffentlichung erneut der ausgedehnte Tour-Alltag.
Nicht nur Refused dienen Hell is for Heroes als Referenz, auch der Einfluss von Bands wie Deftones und andere Genre-Veteranen wird in den Songs von HIFH deutlich. Man nehme nur einmal den Song „Out of Sight“. Zu Beginn wird der Hörer mit Alter Bridge ähnlichen Gitarrenriffs enmpfangen, ehe Deftones-gleiche Gesangs- und Screamo-Parts übernehmen. In der Mitte des Songs könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass für kurze Zeit Dashboard Confessional den Song übernommen haben, nur um dann wieder von den Deftones abgelöst zu werden. Das Ergebnis klingt dabei alles andere als abgekupfert und Hell is for Heroes schaffen den Spagat zwischen eigenem Sound und musikalischen Vorbildern mit Bravour.
Leider nimmt sich die Band seit 2008 eine Auszeit auf unbestimmte Zeit. 2012 rauften sich Hell is for Heroes noch einmal für 3 Konzerte zusammen und man darf hoffen, dass dies nicht das letzte Lebenszeichen der Band war. Es wäre nämlich sehr, sehr schade.
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