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Romeopathy – Rock als Therapie, Zweifel als Soundtrack


Romeopathy. Der Name klingt nach einem überambitionierten Kunstprojekt oder einer kuriosen Apothekenneueröffnung. Tatsächlich steckt dahinter aber eine Band aus Belfast, die genau weiß, wie man Klang in Katharsis verwandelt – irgendwo zwischen Alternative Rock, Grunge-Feeling, modernem Indie und einer Prise Blues. Kurz: Wenn Royal Blood mit Biffy Clyro jammen und dabei die Emo-Platten von Brand New im Hintergrund laufen, klingt das ungefähr so.
Ursprünglich startete die Band unter dem Namen Romeo Indigo Romeo – damals mit eher sphärischen, elektronisch angehauchten Tracks. Doch 2022 wurde klar: Das ist nicht mehr das, was sie sein wollen. Also: Soundwechsel, Namenswechsel, Neustart. Aus dem romantisch-melancholischen Indie wurde kompromissloser, kantiger Rock. Romeopathy war geboren – und mit dem neuen Namen auch ein neues Selbstverständnis.
Was ihre Musik heute ausmacht? Große Riffs, viel Gefühl, wenig Bullshit. Romeopathy verschmelzen das rohe Fundament von 90s-Grunge mit der Direktheit moderner UK-Rockbands. Gitarren, die knarzen, Basslinien, die schieben, Drums, die mal treiben, mal schlittern – und über allem Aarons Hartes Stimme, die zwischen Verletzlichkeit und Wut pendelt. Ihre Songs bauen Spannung auf, nur um sie dann in einem kontrollierten musikalischen Zusammenbruch wieder einzureißen. Emotional? Ja. Pathetisch? Niemals.
Tracks wie „Memo“, „K.I.T.Y.“ oder das starke „Cold Long Road“ sind Paradebeispiele: Rock mit Herz und Haltung, textlich irgendwo zwischen Coming-of-Age, sozialem Druck und Selbstironie. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen Grunge, Alternative Rock, Indie Rock und manchmal sogar einem Hauch Post-Hardcore – aber ohne sich je auf ein Genre festzunageln.
2023 erschien mit One Night With Romeo ihre erste EP unter neuem Namen – vollgepackt mit treibenden Riffs und Hooks, die sich festsetzen. 2024 folgte mit „Cold Long Road“ der Track, der sie auch außerhalb Belfasts auf die Landkarte brachte: tiefgründig, druckvoll und kompromisslos ehrlich.
Anfang 2025 dann „Chemicals“ – düsterer, drängender, fast schon hymnisch. Spürbar beeinflusst von Bands wie Queens of the Stone Age, Nothing But Thieves oder The Amazons, aber mit eigenem Tonfall. Und dann: „Tomorrow“, frisch veröffentlicht im Juni 2025, zeigt die andere Seite – melancholischer, reflektierter, fast balladesk, aber mit diesem Romeopathy-typischen brodelnden Untergrund.
Wenn du Romeopathy hörst und plötzlich das Bedürfnis hast, mit Bier in der Hand über das Leben zu philosophieren – dann weißt du, dass es funktioniert hat.
Romeopathy sind keine Genreband – sie sind eine Stimmung, ein Soundtrack für Menschen, die ihre Gefühle nicht immer in Worte fassen können, dafür aber ziemlich laut Musik hören.
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