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Rock im Park 2025: Drei Tage Musik, Matsch und Magie zum 30. Jubiläum

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Drei Jahrzehnte Rock, Leidenschaft und Ausnahmezustand: Rock im Park 2025 stand unter einem besonderen Stern – das Nürnberger Kultfestival feierte seine 30. Ausgabe. Vom 6. bis 8. Juni strömten 88.500 Besucher:innen auf das Zeppelinfeld, um dieses Jubiläum gemeinsam zu zelebrieren. Was sie erwartete, war ein Wochenende voller musikalischer Höhepunkte, emotionaler Momente und wetterbedingter Ausnahmesituationen.

Herausfordernder Auftakt: Regen, Matsch und Rock’n’Roll

Schon vor dem eigentlichen Start wurde klar: Das Jubiläum würde alles andere als ein Spaziergang. Anreise und Aufbau gestalteten sich schwierig. Starke Regenfälle hatten die Wiesen rund um das Festivalgelände in Mitleidenschaft gezogen. Improvisation war gefragt. Müllsäcke als Ponchos, Europaletten als Brücken und Holzschnitzel, die von den Veranstaltern verteilt wurden, verhinderten das völlige Chaos. Trotz aller Widrigkeiten: Die Festivalgemeinde zeigte sich von ihrer zähesten Seite. Der Community-Geist lebte – auf dem Campingplatz half man sich gegenseitig mit Werkzeug, Tragehilfen und Aufmunterungen. In den sozialen Medien war von einem „Schlamm-Märchen“ die Rede.

Der Freitag

Plötzlich eintretender Platzregen mit starkem Wind kurz vor dem Start der ersten Band konnte meine Vorfreude nicht schmälern. Nothing More eröffneten für mich das musikalische Programm an diesem Tag – und legten direkt mit „House Of Sand“ einen starken Einstieg hin. Die Band präsentierte ihren Mix aus Alternative Rock und Progressive Metal mit einer beeindruckenden Bühnenpräsenz. Sänger Jonny Hawkins zog das Publikum mit seiner kraftvollen Stimme und charismatischen Performance sofort in seinen Bann. Songs wie „Go to War“ und „Jenny“ sorgten für ordentlich Stimmung, und man merkte, dass die Band hier definitiv Fans gewonnen hat.

Kurzzeitig schnappte ich mir auch ein bisschen Luft bei Kittie – auch wenn es nur ein sehr kurzer Abstecher war. Die Kanadierinnen bewiesen, dass sie nach all den Jahren immer noch ihren harten, nu-metal-lastigen Sound draufhaben, der live ordentlich kracht und die Stimmung anheizt.

Weiter ging es mit Skillet, auf die ich mich schon lange gefreut habe und die eine perfekte Mischung aus hymnischem Rock und eingängigen Melodien boten. Besonders ihre Live-Performance von „Monster“ und „Feel Invincible“ animierte das Publikum zum Mitsingen und Mitfeiern. Die Band verstand es, trotz einiger Regengüsse die Energie hochzuhalten.

Ein echter Geheimtipp für mich war Still Talk. Die Band, die mich an die Anfangsjahre von Paramore erinnert, überraschte auf der Orbit Stage mit einem frischen Mix aus Indie und Alternative Rock. Ihre Songs leben von eingängigen Melodien und emotionalen Texten, die live gut ankamen. Ein angenehmer Kontrast zu den härteren Bands des Tages.

Ein spaßiges und etwas anderes Highlight waren Me First and the Gimme Gimmes auf der Mandora Stage, die mit ihrem punkigen Cover-Sound für eine lockere Atmosphäre sorgten. Ihr Set war ein bunter Mix aus bekannten Hits im neuen Gewand, und die Band brachte das Publikum mit Humor und Spielfreude zum Lachen und Tanzen.

Auf der härteren Seite sorgten Airbourne mit ihrem energiegeladenen Hard Rock für ordentlich Adrenalin. Die Australier zeigten, dass sie live mit rauer Power und knackigen Riffs jeden noch so nassen Festivalboden zum Beben bringen können.

Ähnlich energiegeladen präsentierten sich auf der Utopia Stage Bullet for my Valentine, die mit ihrem Metalcore-Sound und kraftvollen Hits wie „Tears Don’t Fall“ das Publikum in Wallung brachten. Die Band zeigte eine tight inszenierte Show, die besonders die Metalheads begeisterte.

Eine willkommene Abwechslung boten Future Palace, die mit ihrem melodischen Post-Hardcore einen sehr modernen Sound ins Festival brachten. Die Kombination aus cleanem Gesang und emotionalem Screamo verlieh dem Set viel Tiefgang und schon früh am Abend mussten die Ränge der Halle geöffnet werden, da sehr, sehr viele Menschen dieses Spektakel nicht verpassen wollten.

Ein weiteres Metal-Highlight wären In Flames für mich gewesen. Allerdings fand ich hier den Sound im ersten Wellenbrecher derart schlecht, dass ich schon nach nur zwei Songs zähneknirschend und enttäuscht gegangen bin. Den Opener „Pinball Map“ konnte man aufgrund des schlechten Sounds erst beim Refrain erkennen, dabei hat er doch so ein bekanntes und eingängiges Gitarren-Intro. Schade!

Der Freitagabend gipfelte schließlich in einem echten Spektakel: Slipknot zündeten auf der Hauptbühne ein wahres Inferno. Maskierte Bandmitglieder, brachiale Sounds und Pyrotechnik sorgten für eine düstere, intensive Stimmung. Songs wie „Duality“ und „Psychosocial“ rissen das Publikum mit und machten den Auftritt zu einem Erlebnis. Und auch wenn ich Corey Taylor und seine Mannen schon bedeutend aufwendiger in Szene gesetzt erlebt habe, kam ich hier voll auf meine Kosten.

Zum Abschluss gönnte ich mir noch ein Stück von Zebrahead auf der neu hinzugekommenen 4. Bühne, der Atmos Stage. Die Band sorgte mit schnellen, melodischen Punk-Rock-Nummern für eine ausgelassene Stimmung und gute Laune. Eine gute Portion Spaß und Energie, die den Tag perfekt abrundete.

Der Samstag – oder: warum liegt hier eigentlich Stroh

Trotz des weiterhin sehr wechselhaften Wetters herrschte auf dem Festivalgelände eine beeindruckend gute Stimmung – die Fans zeigten sich kämpferisch und voller Vorfreude auf die kommenden Bands.

Auf der Mandora Stage wurde von fleißigen Helfern Hackschnitzel und Stroh verteilt, um den Bereich vor der Bühne einigermaßen begehbar zu machen. Zwischendurch wurde sogar immer mal wieder mit Fahrzeugen das Wasser vor der Bühne abgesaugt.

Den Anfang meines Rock im Park Samstags machten Fit for an Autopsy, deren harte Metalcore-Klänge das Publikum sofort in ihren Bann zogen. Die Band überzeugte mit brachialer Energie und dichten Soundwänden, die auf der Bühne eindrucksvoll umgesetzt wurden. Für alle, die härtere Musik lieben, war das ein starker Einstieg in den Tag.

Kurz schnupperte ich bei The Warning auf der Utopia Stage rein – die junge mexikanische Band hat sich in den letzten Jahren durch kraftvollen Rock und mitreißende Shows einen Namen gemacht. Auch wenn mein Besuch nur kurz war, hinterließen sie mit ihrer intensiven Bühnenpräsenz einen bleibenden Eindruck und bestätigten mich einmal mehr darin, dass die Band eine große Zukunft auf den Bühnen dieser Welt haben wird.

Polaris präsentierten im Anschluss auf der Mandora Stage eine mitreißende Mischung aus Post-Hardcore und Metalcore, die live richtig Spaß machte. Auch hier war die Energie spürbar, selbst wenn mein Set kurz war.

Eine der großen Entdeckungen für mich waren I See Stars: Die Band kombinierte elektronische Elemente mit Screamo und melodischem Gesang auf eine mitreißende Art. Ihre Show in der voll besetzten Orbit Stage strotzte vor Dynamik und Spielfreude, und ich konnte mich kaum sattsehen. Für mich eine echte Entdeckung, die den Festival-Samstag bereicherte und mit der ich gar nicht gerechnet hatte.

Bei Amira Elfeky erlebte ich dann eine erfrischende Abwechslung: Ihre soulige Stimme und der gefühlvolle Indie-Pop gemischt mit Rock-Elementen passten wunderbar in den Festivalmix und zeigten die musikalische Vielfalt von Rock im Park 2025.

Die Beatsteaks brachten anschließend die Menge vor der Utopia Stage zum Kochen. Mit einer Mischung aus Punk, Rock und eingängigen Hymnen wie „Hand in Hand“ und „I Don’t Care as Long as You Sing“ sorgten sie für ausgelassene Stimmung und viele Mitsingmomente. Die Berliner Band bewies einmal mehr, warum sie eine wahre Festivalgröße ist.

Trotz aller Kontroversen um Sänger Ronnie Radke war ich im Anschluss an die Beatsteaks doch sehr angetan vom Konzert seiner Band Falling in Reverse. Die Band beeindruckte mit einer spektakulären Show, die Glam, Metalcore und eine große Portion Entertainment vereinte. Frontmann Ronnie Radke begeisterte mit seiner Bühnenpräsenz, und die Mischung aus Hits und neuen Songs ließ keinen kalt. Und wenn ich auch vorher dachte, dass FiR nicht Co-Headliner-würdig seien, wurde ich eines besseren belehrt. Die Band kam überragend gut.

Natürlich war auch der Auftritt von KoRn ein absolutes Festival-Highlight für mich. Die Nu-Metal-Legenden zündeten ein wahres Feuerwerk aus Kult-Hits und brachialer Live-Power. „Blind“, „Twist“ und „Here to stay“ als die ersten drei Songs des Sets ließen die Fans direkt ausrasten. Soundtechnisch wurde hier ebenfalls ganz großes Kino gemacht. Der Bass feuerte eine Salve nach der anderen in Richtung Zeppelinfeld und die Band hatte auch ganz einfach Spaß daran, ihre Fans zu unterhalten. Der Sound, die Bühnenperformance und alle Hits machten den KoRn-Gig wieder einmal zu einem persönlichen Highlight des Festivals.

Ein kleiner Wermutstropfen war für mich nurdas verpasste Konzert von thrown in der Orbit Stage, das ich eigentlich unbedingt sehen wollte. Für einen Platz im ersten Wellenbrecher bei KoRn ließ ich es aber sausen. Und KoRn entschädigten voll und ganz dafür.

Der Sonntag

Der letzte Tag von Rock im Park 2025 hatte für mich noch einmal alles, was ein Festival perfekt macht: Überraschungen, starke Live-Momente, emotionale Rückblicke – und ein einziges Konzert, das für mich ganz persönlich alles überstrahlte.

Die Sportfreunde Stiller eröffneten meinen Festival-Sonntag auf ganz besondere Weise. Ihre Secret Show am späten Vormittag war ein Überraschungsmoment. Vorab wurde an dieser Stelle im LineUp „Very Special Guest 1“ angepriesen. Da bei Rock am Ring diesen Slot Electric Callboy einnahmen, war bei einigen Festivalgängern die Enttäuschung groß. Ich persönlich habe mich über die Sportis im Park gefreut. Waren schon lange nicht mehr da und es hatte fast schon etwas Nostalgisches, ihre Hits wie „Wunderbare Jahre“ oder „Ein Kompliment“ nach so langer Zeit mal wieder live zu sehen.

Direkt danach sorgte Frog Leap, das Metal-Coverprojekt um Leo Moracchioli, für gute Laune mit ordentlich Druck. Bekannte Popsongs im Metalgewand, eine tight eingespielte Band und Leo selbst, der wie ein Duracell-Hase über die Bühne fegte – das war Entertainment pur. Die Crowd hatte sichtlich Spaß und einige Circle Pits waren die Folge.

Ein ganz anderer Ton schlug Knocked Loose an – brutal, kompromisslos und ehrlich. Ihr Hardcore-Set war eine Explosion aus roher Energie, Aggression und Druck. Die Band lieferte auf den Punkt ab, und im Moshpit wurde keine Gefangenen gemacht. Für Fans härterer Klänge war das ein echtes Highlight, das auch mich mitgerissen hat.

Mit Weezer kam danach ein großer Stimmungswechsel – im besten Sinne. Die Indie-Rock-Legenden zauberten ein Set, das zwischen Alternative, College Rock und purer Nostalgie pendelte. Locker, charmant, herrlich schräg. Eigentlich ein echtes Wohlfühlkonzert. Und bei „Island in the Sun“ blinzelte sogar kurzzeitig die Sonne hinter den Wolken hervor.

Poppy hingegen konnte mich persönlich leider nicht wirklich überzeugen. Ihre Mischung aus hyperpop-artigem Elektrosound und Industrial-Einschlägen wirkte auf mich stellenweise überinszeniert und inhaltlich eher beliebig. Viele Festivalbesucher waren begeistert, aber für mich war das eher nix. Ob es an der Musik im Allgemeinen oder ihrer Darbietung auf dem Festival lag, kann ich gar nicht so genau sagen.

Einen willkommenen Kontrast zu meiner vorherigen persönlichen ENttäuschung waren dann A Day to Remember, die mit Wucht, Melodie und Publikumsnähe überzeugten. Zwischen Pop-Punk, Metalcore und mitgröltauglichen Refrains zeigten sie, warum sie seit Jahren gern gesehene Gäste auf Festivals sind.

Biffy Clyro führten diesen Vibe nahtlos weiter. Die Schotten lieferten ein intensives, emotional aufgeladenes Set mit ihrer typischen Mischung aus Gitarrenwand, hymnischen Melodien und stoischer Spielfreude.

Feine Sahne Fischfilet holten danach noch einmal alles aus dem Publikum heraus. Ihr politisch klarer Punkrock wurde nicht nur gefeiert, sondern auch mit lautstarken „Nazis raus!“-Rufen unterstützt. Zwischen Bierduschen, Polonaise und politischen Statements bewiesen sie, dass sich Haltung und Party nicht ausschließen. Es war laut, wild, herzlich – typisch Feine Sahne eben.

Von Bring Me the Horizon bekam ich leider nur etwa 20 Minuten mit – aber was ich sah, war visuell wie musikalisch eindrucksvoll. Die Produktion war bombastisch, mit Screens, Pyros und einer fast cineastischen Dramaturgie. Die Mischung aus neuerem elektronischem Material und alten Metalcore-Wurzeln funktionierte live (mal wieder) hervorragend.

Den krönenden Abschluss meines Wochenendes bildete Olli Schulz – und zwar genau so, wie es sich für den letzten Abend gehört: humorvoll, warmherzig, melancholisch. Mit seinen ehrlichen Geschichten zwischen den Songs, seinem schrägen Humor und Songs wie „Schrecklich schöne Welt“ oder „Wenn es gut ist“ gelang ihm der perfekte Festivalabschied. Es war leise, es war laut, es war nah – Olli eben.

Doch all das wurde für mich überstrahlt von meinem ganz persönlichen Höhepunkt des Wochenendes: unpeople um 13 Uhr auf der neuen Atmos Stage.

Was soll ich sagen? Das Konzert war eigentlich nur eins: unverschämt grandios. Wie ihr bisheriger musikalischer Output. Bei Rock im Park zeigten unpeople, warum ihre Live-Shows in UK bereits als Geheimtipp für frenetische Intensität gelten. Die dichte Atmosphäre, die schon bei Songs wie „Smother“, „Waste“ und „Overthinking“ entstand, war sofort spürbar. Der Gesang von Jake Crawford schwankte zwischen verletzlicher Intimität und eruptiver Wut, während Gitarrist Luke Caley, Bassisten Meg Mash und Drummer Richard Rayner ein rhythmisches Fundament legten, das gleichzeitig wuchtig und nuanciert war.

Dann kam „The Garden“ – der letzte Song des Sets – und ein Moment, der sich mir eingebrannt hat: Gitarrist Luke Caley verließ während des Stücks plötzlich die Bühne und stand auf einmal mit seiner Gitarre mitten im Publikum. Die Reaktion kam wie von selbst – um ihn herum bildete sich ein großer Circle Pit. Quasi ein Gitarrist im Auge des Sturms.

Noch Minuten nach Ende des Konzerts sangen die Fans vor der Bühne die Melodie von „The Garden“ und vor allem Bassistin Em sah man die Freude darüber deutlich an. unpeople werden mal ganz, ganz groß. Da bin ich mir sicher.

Ausblick auf Rock im Park 2026

Unter tosendem Applaus und begleitet von einer spektakulären Licht- und Pyroshow wurde LINKIN PARK als erster Headliner für Rock am Ring 2026 angekündigt – ein in den Bann ziehender Gänsehautmoment, den das Publikum hörbar feierte.

Der Vorverkauf für Rock im Park 2026 ist bereits gestartet und die ersten 3 Preisstufen sind bereits ausverkauft. Auf die nächsten 30 Jahre Rock im Park!

Immer auf der Suche nach guter Musik, regelmäßig auf Konzerten und Festivals unterwegs, meist gut gelaunt und immer ein Lied auf den Lippen oder im Kopf.Schreibt mir gerne eine Mail. Freue mich über Lob, Kritik und viel neue Musik.

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