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Les Saints Blasés: ein Projekt zwischen Erinnerung und Innovation, Emotion und Technologie

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Quelle Bild: Les Saints Blasés // Stéphane Ballot

Der nächste, überaus spannende Zufallsfund auf Bandcamp, der mich – je mehr ich mich damit beschäftigte und je mehr Songs ich hörte – immer mehr in seinen Bann gezogen hat.

Manchmal brauchen Songs Jahre, bis sie ihr endgültiges Gesicht finden. So oder so ähnlich war es auch bei Les Saints Blasés, einem Projekt, das bereits vorhandene Lyrics mit den Möglichkeiten der modernen Technik interpretiert. Die jüngst im Februar diesen Jahres veröffentlichten EPs „À contresens“ und „Le Brasier“ sind das Ergebnis dieses kreativen Experiments – ein post-punkiger Indie-Pop-Mix, der irgendwo zwischen Miossec und Daniel Darc oszilliert. Lyrisch bewegt sich das Projekt in jener bittersüßen Sphäre, die das Glück in der Melancholie sucht.

Hinter Les Saints Blasés steckt Stéphane Ballot, ein Musiker mit einer vielschichtigen kulturellen Prägung. In Frankreich geboren, verbrachte er seine prägenden Jahre in Lateinamerika, lebte eine Dekade in New York und ist nun in London zu Hause – eine Stadt, die seinem Faible für britischen Indie-Pop den perfekten Nährboden bietet. Die Einflüsse reichen von den melancholischen Hymnen der Manchester-Szene der 80er und 90er – The Smiths, New Order und Co. – bis hin zu den sanften Melodien der Sarah-Records-Ära mit Bands wie Blueboy und The Field Mice. Eine Prise Britpop rundet das Klangbild ab.

Doch das Besondere an diesem Projekt ist nicht nur sein musikalischer Einfluss, sondern auch die Art und Weise, wie es umgesetzt wurde. Ballot nutzte moderne Online-Tools und künstliche Intelligenz, um seinen alten Songs eine neue Identität zu verleihen. KI-generierte Cover und visuelle Elemente komplettieren das Konzept. Ein kreativer Ansatz, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwebt.

Übrigens: Der Name Les Saints Blasés stammt aus einem Zitat des Philosophen Emil Cioran: „I dream of an ideal confessor to tell everything to, spill it all: I dream of a blasé saint.“ – übersetzt in etwa „Ich träume von einem idealen Beichtvater, dem ich alles erzählen und alles ausplaudern kann: Ich träume von einem abgestumpften Heiligen.“ Ein Name, der wie die Musik selbst ein Echo zwischen Nostalgie und moderner Desillusion schlägt.

Mit Les Saints Blasés zeigt Stéphane Ballot, wie sich musikalische Ideen mittels KI und moderner Tools zu etwas ganz besonderem entwickeln können: ein Projekt zwischen Erinnerung und Innovation, zwischen Emotion und Technologie.

Man kann von KI ja halten was man will aber wenn wie im Fall von Les Saints Blasés etwas so Wunderbares das Ergebnis ist, dann blicke ich gerne in eine Zukunft mit künstlicher Intelligenz. Beide Daumen hoch und chapeau!

Les Saints Blasés im Internet: Instagram | Bandcamp | Spotify

Immer auf der Suche nach guter Musik, regelmäßig auf Konzerten und Festivals unterwegs, meist gut gelaunt und immer ein Lied auf den Lippen oder im Kopf.Schreibt mir gerne eine Mail. Freue mich über Lob, Kritik und viel neue Musik.

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