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Hip Hop & Rap

Das Carl-Orff-Gymnasium als Talentschmiede für den Hip Hop Nachwuchs

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Rap zum guten Zweck - Carl-Orff-Gymnasium

Schon die 3 Mitglieder der Hip Hop Band Blumentopf besuchten das Carl-Orff-Gymnasium in Unterschleißheim. Nun schicken sich insgesamt 46 Schülerinnen und Schülern an, in die prominenten Fußstapfen zu treten. Unter der Leitung von Lehrer Markus Schmidt, der nebenbei in der Modern Club Coverband Defeact singt, laut eigenen Aussagen aber nicht mal Noten lesen kann (immerhin ist er Sport- und Mathematik-Lehrer), entstand in unzähligen Stunden Arbeit eine CD mit dem Titel „Rap für den guten Zweck“.

An dieser Stelle mag vielleicht der Ein oder Andere das Ganze belächeln. Doch ab der ersten Sekunde der Platte wird man eines besseren belehrt. „Rap für den guten Zweck“ ist ein unglaublich facettenreiches Rap-Album geworden, wie ich es selten gehört habe. Die typischen Hip Hop Klischees sucht man hier vergebens. Die Schüler des Carl-Orff-Gymnasiums haben die Texte ihrer Songs selbst verfasst und so erzählt jedes Stück seine eigene Geschichte. Die Bandbreite reicht dabei von Versagensängsten und sozialer Ungerechtigkeit („Farbenfroh“) über die eigene Freizeitgestaltung („Summertime“, „Chill’n“) bis hin zum Gangsta-Sound („Sonnenbrille“). Natürlich kommt auch das Thema Liebe nicht zu kurz. Was man aber hervorheben muss, ist die in wahnsinnig gute Reime verpackte Sozialkritik. Sei es das Thema soziale Verantwortung und Klimawandel („Unser Heimatplanet“) oder das Erreichen persönlicher Ziele trotz Gegenwind aus dem eigenen Umfeld („Ich hab geglaubt…“).

Der Song „Ich wollte Danke sagen“ erinnert spontan an eine durchaus polarisierende deutsche Band, die vor Kurzem ihr Comeback auf dem Hockenheimring gegeben hat, beeindruckt aber im Gegensatz zu dieser nicht mit platten Parolen sondern mit einer beeindruckenden Hingabe zum gesungenen Wort, dass es einem die Nackenhaare aufstellt und man Gänsehaut bekommt. Und schon alleine für die Verwendung des Wortes „zlatanieren“ ist der Interpret mein persönlicher Held.

Ein weiterer Leckerbissen ist sicherlich „You promised me to stay“. Mit engelsgleichem Gesang und begleitet von Piano und Gitarre offenbart sich dem Hörer ein unglaublich guter Pop-Song, der den Vergleich mit internationalen Größen des Pop nun wirklich nicht scheuen muss. Da stellt sich mir die Frage, warum Lehrer Markus Schmidt der Schülerin noch keine Teilnahme an einer Casting-Sendung empfohlen hat. Meine Empfehlung hätte sie.

Im letzten Track der CD „Rap zum guten Zweck“ liefert sich Lehrer Schmidt eine beeindruckende Rap-Battle mit einem Rapper aus dem Iran. In „Anti Rasiscm“ feat. Saaed Osra geht es, wie sollte es auch anders sein, um das Thema Rassismus. Das Besondere dabei ist, dass der Track zum einen Teil auf deutsch gerappt wird, zum anderen auf persisch. Ganz großes Kino.

Insgesamt enthält die CD 14 Songs, die durch die Bank hörenswert sind. Und auch wer seinen Track im vorangegangenen Text nicht namentlich genannt vorfindet, braucht nicht enttäuscht zu sein. Alle Schüler des COG Unterschleißheim haben hier wirklich wahnsinnig gute Arbeit abgeliefert und es ist eine CD entstanden, die man von vorne bis hinten durchhören kann, ohne dass es langweilig wird. Und dazu ist sie noch richtig fett produziert. Dafür gebührt euch allen mein allergrößter Respekt!! Macht auf jeden Fall weiter so!

Wie der Titel der CD schon erahnen lässt, ist „Rap zum guten Zweck“ auch ein gemeinnütziges Projekt. Der Erlös des CD-Verkaufs wird zu 50% dem Arbeitskreis  Marokko gespendet, der sich für Schulen in Marokko einsetzt, die anderen 50% gehen an die Deutsche Knochenmarkspende, die sich um Leukämie-Patienten kümmert.

Auf der Homepage des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim kann man sich einen Demo-Mix der CD herunterladen.
Auf der gleichen Seite hat man außerdem die Möglichkeit die CD zu bestellen und so karikative Zwecke unterstützen.

Immer auf der Suche nach guter Musik, regelmäßig auf Konzerten und Festivals unterwegs, meist gut gelaunt und immer ein Lied auf den Lippen oder im Kopf.Schreibt mir gerne eine Mail. Freue mich über Lob, Kritik und viel neue Musik.

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